Lebenslauf / Curriculum Vitae
für die Hörakustiker Bewerbung aufbereiten
Nennen wir es einfach Lebenslauf. Folgend die optimale Struktur und die richtigen Inhalte für den Lebenslauf als Teil einer Hörgeräteakustiker Bewerbung:
Es empfiehlt sich den Lebenslauf mit den persönlichen Daten zu beginnen. Wobei sich hier einiges geändert hat, da Fragen wie z. B. nach Alter, Geschlecht, Familienstand und Religionszugehörigkeit rechtlich nicht mehr zulässig sind. Siehe auch „Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz“ oder kurz AGG. Auch gehören Informationen zu den Eltern oder weiteren Familienangehörigen nicht in den Lebenslauf. Es ist schließlich Dein Lebenslauf. Folgende Daten sollten enthalten sein.
Vorname, Name, Geburtsname:
Geburtsdatum: (Wenn selber gewünscht)
Adresse: Straße, PLZ, Ort
Telefon:
Mobilnummer:
Emailadresse:
Das Bewerbungsfoto in der Hörakustik, soviel vorab, soll nicht Deine Persönlichkeit widerspiegeln oder zeigen wie Du "so bist". Aber es soll die Neugierde wecken, den Menschen kennen lernen zu wollen oder zumindest die Bewerbung zum Hörgeräteakustiker komplett durchzulesen. Wir sind visuell gesteuert, somit ist das Foto, wenn es denn in die Bewerbung kommt, immer und ausnahmslos von einem professionellen Fotografen zu erstellen.
In eine Hörakustiker Bewerbung, die per Post verschickt wird, kommt ein Foto, das von einem Fotofachgeschäft auf hochwertigem Fotopapier in angemessener Größe ausgedruckt wurde. Die Alternative ist kein Foto. In eine Bewerbung für Hörakustiker, die per E-Mail verschickt wird, kann die Datei eingefügt werden. Hier empfiehlt es sich diese Datei direkt von Fotografen anzufordern und nicht den Ausdruck einzuscannen. Kläre beim Fototermin, dass Du die Datei brauchst. Ebenso kann dieses Foto dann auch für soziale Netzwerke oder Textnachrichtendienste genutzt werden. Zu sozialen Netzwerken mehr im Bereich "Bewerbungstipps allgemein".
Für das Foto kleidest Du Dich dem Anlass entsprechend mit Hemd oder Bluse und/oder Sakko. Möglichst mit Krawatte. Hier zählt, wie auch im Vorstellungsgespräch, man kann nicht overdressed sein. Ordentliche Kleidung zeigt dem Gesprächspartner Respekt und Wertschätzung.
Eine Aktualität des Fotos sollte gegeben sein. Auch ist das Foto anzupassen, wenn sich das Erscheinungsbild geändert hat, z. B. durch eine neue Frisur oder Haarfarbe. Wenn kein aktuelles Foto zu Hand ist, kann es aber auch schlicht weggelassen werden.
Bei dem Aufbau des Lebenslaufs gibt es unterschiedliche Meinungen und Standards. Für uns ist ein Lebenslauf immer am schnellsten zu erfassen, wenn nach dem persönlichen Daten direkt die aktuelle Stelle aufgeführt ist. Ebenso sind hier ergänzenden Angaben sehr wichtig und interessant. Was machst Du in dieser Funktion genau? Außerdem immer mit Startdatum und Enddatum oder der Angabe, das es die laufende Beschäftigung ist.
Zum Beispiel:
01.08.2012 – laufend Fachgeschäftsleitung / Hörgeräteakustiker-Meister
Arbeitgebername
- Durchführung von Patientenanpassungen
- Regionale Netzwerkpflege zu HNO’s, Pflege- und Seniorenheimen
- Erstellung und Umsetzung von Marketingmaßnahmen
- Kurzfristige Personal- und Urlaubsplanung des Fachgeschäfts
- Koordination des Mitarbeiterteams
- Durchführung von Personalgesprächen
- Absatzplanung
- Kontrolle von Lagerbeständen und Kommissionsware
- etc…..
Die nachfolgenden Tätigkeiten dann mit Datum, Überschrift und Arbeitgeber versehen. Es ist wichtig, dass hier die Daten im Lebenslauf mit denen in den einzelnen Arbeitszeugnissen übereinstimmen. Bei Abweichungen werden sonst Fragen aufgeworfen.
Dieses Thema ist besonders in Deutschland stigmatisiert. Es gibt nicht wenige Lebensläufe, die Unterbrechungen haben. Das gehört schlicht dazu. Also sollten diese Zeiten auch so im Lebenslauf benannt werden. Ungünstig sind Formulierungen wie zum Beispiel.: „Zeit zur persönlichen Neuorientierung“, „Sabbatjahr“ oder „Pflege eines Familienangehörigen.“ Letzteres kann aber natürlich erwähnt werden, sofern es auch stimmt.
Zum Beispiel:
01.04.2011 – 30.06.2011 Arbeit suchend
Auch bei einer laufenden Arbeitslosigkeit sollte diese so erwähnt werden. Nicht zuletzt kann das „Flunkern“ im Lebenslauf, welches zu einer Einstellung führt, später durchaus arbeitsrechtliche Auswirkungen haben. Sofern Du einen streitbaren Arbeitgeber hast und dieser eventuell einen Kündigungsgrund sucht, wird er diesen dann in einem „frisierten“ Lebenslauf, der von Dir unterschrieben worden ist, vorfinden.
Die letzte schulische Station mit dem höchsten schulischen Abschluss sollte genannt werden. Die Grundschule oder ähnliches interessiert nicht.
Zum Beispiel:
01.08.2001 – 30.06.2010 Beispielgymnasium, München
Abschluss: Allgemeine Hochschulreife
Weiterbildungen wie z. B. Pädakustiker oder Hörgeräteakustiker-Meister, mit den entsprechenden Daten eintragen und den Abschluss immer erwähnen. Sonst kann es nur nach einer Teilnahme aussehen und nicht nach dem entsprechenden Abschluss. Studienzeiten ohne oder mit Abschluss auch erwähnen. Praktika können aufgenommen werden, sofern diese fachliche oder soziale Kompetenzen unterstreichen. Wehrdienst, Wehrersatzdienst oder z.B. Bundesfreiwilligendienst gehört auf jeden Fall in den Lebenslauf.
Ehrenamtliche Tätigkeiten, sofern es die Kompetenzen unterstreichen auch. Bei zu vielen ehrenamtlichen Tätigkeiten oder Hobbies kann der Arbeitgeber schon ins Überlegen kommen, ob denn noch genug Energie für die Arbeit zur Verfügung steht. Ggf. können diese auch im gegensätzlichen Interesse zum Arbeitgeber stehen, zum Beispiel bei kirchlichen oder politischen Aktivitäten. Also immer gut abwägen, was Du mitteilen möchtest und was nicht.
Es kann durchaus sinnvoll sein, die persönliche Verfügbarkeit mit aufzuführen - sprich die aktuelle Kündigungsfrist.
Zum Beispiel:
"Meine Verfügbarkeit ist entsprechend meiner Kündigungsfrist von 6 Wochen zum Quartalsende gegeben."
Das gibt dem Arbeitgeber die Chance ggf. den Vorstellungs-Termin sehr schnell durchzuführen oder auch genau zu prüfen ob es unter diesen Umständen für ihn passen kann. Eine genaue Angabe kann Vorteile und Nachteile haben. Entscheide entsprechend Deiner persönlichen Einschätzung.
Gehaltswunsch - manchmal wird in Stellenausschreibungen gewünscht, dass Du Deine Gehaltsvorstellungen benennst. Unsere Meinung ist, dass dies im ersten Schritt besser nicht gemacht werden sollte. Ein Arbeitgeber sollte in der Regel wissen, was ein entsprechend qualifizierter potenzieller Mitarbeiter kostet oder was seine eigenen tarifvertraglichen Möglichkeiten hergeben. Außerdem ist die Einschätzung des persönlichen Eindrucks noch nicht gegeben, was einen signifikanten Gehaltsunterschied ausmachen kann. Auch kennst Du noch nicht das komplette Bild der ausgeschriebenen Stelle mit allen Tätigkeiten und Verantwortungen.
Sonstiges - sofern ein Arbeitgeber in der Stellenausschreibung Wünsche formuliert, wie z. B. „wünschenswert sind Erfahrungen in der Anpassung von Hörsystemen für Kinder“ und Du bringst diese nicht direkt mit, kannst Du gerne erwähnen, dass es Dein Wunsch ist, Dich in diesem Bereich für den Hörakustik Arbeitgeber weiterzubilden. Natürlich nur sofern Du dies auch wirklich wünscht.
Es sind alle für die Stelle relevanten Zeugnisse und Befähigungsnachweise mitzuschicken. Das letzte Zeugnis der weiterführenden Schule in Kopie, Abschlusszeugnis der Berufsschule + Hörakustik Gesellenbrief in Kopie, Lehrgangszeugnisse z.B. Meisterkurs bzw. der Hörgeräteakustik Meisterbrief in Kopie, Teilnahmebestätigungen von Herstellerschulungen oder z. B. Verkaufstrainings in Kopie. Allerdings nur die zuletzt erhaltenen und aktuell interessanten Arbeitszeugnisse in Kopie.
Beglaubigte Kopien haben wir in den letzten Jahren keine bekommen, werden auch im Allgemeinen nicht gefordert. Es ist aber sinnvoll die Originalzeugnisse mit zum Vorstellungsgespräch zu nehmen und den Arbeitgeber zu informieren, dass Du diese mitführst und er diese selbstverständlich einsehen und/oder davon auch Kopien machen kann.
Der Vermerk von persönlichen Referenzen hat in Deutschland im Allgemeinen bisher keine so große Bedeutung. Da die Hörakustik-Branche im Speziellen sehr gut vernetzt ist und jeder jeden irgendwie kennt, kann man sich den Rest eigentlich denken… Also kann es durchaus sinnvoll sein, im Lebenslauf eine Kategorie mit persönlichen Referenzen einzubauen. Diese sollten ausschließlich aus dem Arbeitsumfeld kommen, da man Dich dort persönlich und fachlich gut einschätzen kann. Es können z. B. ehemalige oder aktuelle Vorgesetzte sein, ein Kunde, ggf. ein Lieferant oder Dein aktueller oder ehemaliger Chef. Wenn Du diese Referenzen benennst, frage vorab die betreffende Person ob, es für sie OK ist, als Referenz benannt zu werden. Gib im Lebenslauf auch die Kontaktdaten der Referenzen mit an. 2-3 Referenzen sind schon gut.
Referenzen sind nicht zwingend notwendig. Sie machen aber Eindruck und verschaffen dem neuen Arbeitgeber ein gutes Gefühl und positionieren Dich noch etwas besser.